R: Hiner Saleem, Kurdistan 2013, 100 min., OmU, Genre: Drama, Liebesfilm, Abenteuer, Humor
Nach Jahren im Kampf um die kurdische Unabhängigkeit nimmt Baran (Korkmaz Arslan) den Posten des Polizei-Kommandanten in einem gottverlassenen Dorf im Grenzgebiet des Iran, Irak und der Türkei an: ein Mekka des illegalen Handels. Dort trifft er auf Govend (Golshifteh Farahani), eine junge Lehrerin, die gekommen ist, um gegen alle Widrigkeiten die Kinder des Dorfes zu unterrichten. Auf den Fersen sind den beiden Govends zwölf Brüder und der Pate des Dorfes Aziz Aga. Doch gemeinsam halten Govend und Baran den althergebrachten Strukturen ihren Mut und ihre Aufrichtigkeit entgegen. Und finden in den Wirren des Umbruchs zueinander.
Dieser kurdische Western ist wunderschön und ruhig fotografiert, gespickt mit trockener Komik und erzählt dabei eine außergewöhnlich Liebesgeschichte im politischen und moralischen Niemandsland. Der Regisseur lässt Melancholie mit kantigem Humor verschmelzen. Mit seinen zwei strahlenden Hauptdarstellern wird die Mischung perfekt.
Sprache: Kurdisch mit deutschen Untertiteln
Landestypische Snacks und Getränke werden vor Ort angeboten. Nach dem Film gibt es die Gelegenheit für einen Austausch in gemütlicher Runde bei ausgesuchter Hintergrundmusik.
Regie: Annemarie Jacir, Palästina 2017, 96 Minuten, Genre: Drama
“Wajib” heißt in Palästina die Tradition, die Einladung zur Hochzeit seines Kindes persönlich zu überbringen. Der in Rom lebende Architekt Shadi ist nicht gerade begeistert, dass er für diese Tradition nach Jahren wieder in seine Heimatstadt Nazareth zurückkehren muss. Doch seine Schwester Amal heiratet und Vater Abu Shadi, ein geschiedener Lehrer Mitte sechzig, lässt nichts anderes gelten. An einem sonnigen Morgen fahren die beiden in einem alten Volvo kreuz und quer durch Nazareth und verteilen Umschläge. Sie tauchen ein ins Leben jener israelischen Stadt mit der größten Gemeinschaft arabischer Israeli mit muslimischen und christlichen Wurzeln. Eingeladen werden: Muslime, Christen und Atheisten – wenn es um Juden geht, gibt es Streit. Während der Fahrt brechen zwischen Vater und Sohn Konflikte auf politischer, gesellschaftlicher und persönlicher Ebene auf. Indem der Film die Vater-Sohn-Beziehung auslotet, beschreibt er empathisch das Verhältnis von Israel und Palästina
Sprache: Arabisch mit deutschen Untertiteln
Landestypische Snacks und Getränke werden vor Ort angeboten. Nach dem Film gibt es die Gelegenheit für einen Austausch in gemütlicher Runde bei ausgesuchter Hintergrundmusik.
Regie: Jacob van Dormael, BELGIEN 2015, 110 min, Genre: Fantasy, Komödie
Gott existiert. Er lebt in Brüssel.
Doch das ist leider nur die eine Seite der Medaille. Denn der Allmächtige (Benoît Poelvoorde) ist kein weiser Weltenlenker, sondern ein Familienvater, der frustriert im Bademantel durch die Wohnung schlurft und Frau (Yolande Moreau) und Tochter Éa (Pili Groyne) tyrannisiert. Ansonsten hockt Gott vor seinem Computer und tüftelt mit diebischer Freude jene dummen, sadistischen Gebote aus, die zu den Fragen führen, die die Menschheit bewegen: Warum fällt der Toast immer auf die Marmeladenseite, und weshalb erwischt man im Supermarkt grundsätzlich die langsamste Schlange an der Kasse? Als wäre das nicht schon schlimm genug, lässt er immer wieder Dampf ab, indem er Naturkatastrophen oder Kriege arrangiert. Das will Éa nicht länger mit ansehen, sie hackt sich in Gottes Computer ein und schickt jedem Menschen eine SMS mit dem jeweiligen Todesdatum. Diese schockierende Botschaft nehmen manche besser auf als andere und plötzlich denken alle Menschen darüber nach, was sie mit der ihnen verbleibenden Zeit anfangen wollen. Éa bricht fluchtartig auf, um auf der Erde sechs neue Apostel zu suchen und ein brandneues Testament zu schreiben. Doch Gott ist der Meinung, dass er inmitten des ganzen Chaos auch noch ein gewaltiges Wort mitzureden hat…
Sprache: Französisch mit deutschen Untertiteln
Landestypische Snacks und Getränke werden vor Ort angeboten. Nach dem Film gibt es die Gelegenheit für einen Austausch in gemütlicher Runde bei ausgesuchter Hintergrundmusik.