Wer sind wir?
Die Geschichtswerkstatt besteht seit 1990 in der 1906 erbauten, denkmalwürdigen HONIGFABRIK.
Die vielfältigen Materialien des Archivs stehen für jeden offen. Dokumente zur Firmengeschichte, Hafenentwicklung, Architektur, Wohnungsbau, Einwanderung, Vereinskultur, Stadtentwicklung, Sanierung und Kultur, geografische Karten von 1702 bis heute. Mit Ausstellungen, Buchpublikationen, Theaterprojekten, Stadtteilrundgängen und -fahrten wird die Alltags- und Sozialgeschichte sichtbar und lebendig. Schulprojekte und die Zusammenarbeit mit Zeitzeugen und Stadtteilbewohnern sind ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt.
Offene Werkstatt
jeden Montag von 10-15 Uhr und Dienstags von 14-17 Uhr im 2 OG der Honigfabrik. Ihr seid herzlich eingeladen zum Austausch, Mitarbeiten und Weiterforschen.
Durch Teilen und Erzählen halten wir unsere Erinnerungen und die Geschichte unseres Stadtteils lebendig. Wir zeigen alte Bilder und historische Ausgaben der „Wilhelmsburger Zeitung“ aus dem Archiv der Geschichtswerkstatt und freuen uns auf euren Blick auf eure persönliche Geschichte.
Bringt gerne alte Fotos aus ihrer „Wilhelmsburger Vergangenheit“ mit!
Wo genau liegt das „Alte Feld“ und wann wurde es eingedeicht? Was ist die Bauwiese? Bis wann gab es den Stüben’s Volksgarten? Und warum heißt Steinwerder eigentlich Steinwerder?
Auf den zwischen der Norder- und Süderelbe gelegenen Stadtteilen Wilhelmsburg, der Veddel, dem Kleinen Grasbrook und Steinwerder gibt es viel zu entdecken! In diesem Sticker-Sammelheft findet ihr viele kleine Geschichten über die Elbinseln und ihre Entstehung. Über Ereignisse, die ihr vielleicht noch nicht kennt und über Orte, die für immer verschwunden sind.
Dieses liebevoll zusammengestellte Stickerheft ist entstanden in Kooperation der „Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen“ und Studio Ranokel.
So oder ähnlich beschreiben fast alle Zeugen der schweren Sturmflut vom Februar 1962 die Tatsache, dass die Deiche gebrochen sind. Im Februar 2022 jährt sich dieser Tag zum 60. Mal. Für viele Wilhelmsburger ist dieses Ereignis bis heute noch prägend. Die Nacht in der sie von den einströmenden Wassermassen überrascht wurden. Die Geschichtswerksatt Wilhelmsburg & Hafen zeigt am Samstag, den 19. Februar 2022, eine Mitmach-Ausstellung der Geschehnisse und Folgen jener Nacht. Wie war das damals? Was erinnert noch heute an die Katastrophe von vor 60 Jahren? Welches Bewusstsein gibt es noch heute bei den Bewohnern und all jenen die in den nächsten Jahren auf die „Badewanne“ Elbinsel ziehen werden?
Neben Zeitzeugeninterviews in Bild und Ton zeigen wir alte Stadtpläne der Wilhelmsburger Viertel, in denen wir uns auf eine Spurensuche der damaligen Kleingartenkolonien und deren Behelfsheime machen. Ameise, Brummerkaten, Berufschule? Welche Kolonien sind abgerissen, welche geblieben? Wo liegen Ihre Grenzen? Ein Steinhaus aus Trümmern des 2. Weltkrieges oder eine einfache Holzbaracke? Teilen Sie Ihre Erinnerungen und helfen Sie mit das Puzzle zu vervollständigen. Wo sind die Flutmarken geblieben? Eine Vielzahl der damals angebrachten Flutmarken sind verschwunden. Wer weiß an welchem Haus eine verschwunden ist? Wer kennt eine, die wir noch nicht kennen? Wir zeigen unsere Recherchen und stellen unser Schüler-Projekt „Neue Flutmarken“ vor. Ergänzt wird die Ausstellung mit alten Zeitungsausschnitten, historischen Dokumenten und alten Fotos, die wir teilweise nicht genau zuordnen können. Auch hier sind wir über jede Hilfe dankbar.
Nachdem die Veddel im September 2018 kräftig gefeiert wurde, möchten wir die Geschichte dieses kleinen Stadtteils aus der Nähe erzählen und ein Buch herausgeben.
Seit 250 Jahren gehört die Elbinsel Veddel zu Hamburg. Was ist die Veddel für ein Ort? Ein Wohnort für etwa 4.600 Menschen, eingepfercht auf einer Fläche von 4,4 Quadratkilometern zwischen Bahngleisen, Autobahn, Industriegebiet und Hafen.
Auf der Veddel ging es – anders als in vielen bürgerlicheren Hamburger Stadtteilen - immer um die existentiellen Themen: Arbeit, Migration und Wohnverhältnisse. Immer war die Veddel eng mit dem Hafen verflochten. Und immer war der Hafen dabei Taktgeber, die Belange der Viertelbewohner wurden dem oft untergeordnet. Wäre die Veddel weiter besser bei den Dänen, deren Herrschaft mit dem Gottorfer Vertrag vor 250 Jahren 1768 endete, aufgehoben gewesen? Müßige Fragen.
In jedem Fall hat der Stadtteil ein neues Selbstbewusstsein entwickelt als Ort, an dem sich viel bewegt: Aktivitäten für ein besseres Miteinander und handfeste Projekte für bessere Infrastruktur, Bildung, gesundheitliche und soziale Versorgung.
Und dazu wollen wir mit diesem Buch herzlich gratulieren!
in Archiv zu öffentlichem Leben und Geschichte der Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel Herausgegeben von der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen Was erzählen Straßennamen? Jugendstilgiebel, stuckverzierte Fassaden, in den Eingängen farbige Kacheln mit maritimen Motiven: Das ist die Fährstraße im Wilhelmsburger Nordwesten - plötzlich durchschnitten von einem Deich. Wie kam das? Geschichte liegt auf der Straße! Man muss sie nur aufheben. Auf den Elbinseln Wilhelmsburg und der Veddel sind es ungeheuer viele Geschichten. Das unterscheidet sie von fast allen Hamburger Stadtteilen.
Das Kuriose
Kaum zu glauben, Passierzettel soll eine Straße sein? Aber es stimmt. Dahinter steht eine fast vergessene Geschichte das Hamburger Hafens: Passierzettel heißt eine kleine Straße auf der Veddel - ein Hinweis auf die direkte Nachbarschaft zum Freihafen, den man nur mit dem besagten Papier betreten durfte.
Das Geläufige
das man überall findet: Straßen erinnern an bedeutende Persönlichkeiten. Gängig als Namensgeber sind die Vorbesitzer des Geländes, die mit Land- und Grundbesitz Geschichte schrieben. Wie zum Beispiel Georg Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Lüneburg, dem nicht nur die Insel, sondern auch eine der Hauptstraßen ihren Namen verdankt.
Das Neue
Wilhelmsburg verändert sich, neue Straßen erzählen neue Geschichten. Zum Beispiel die von Dursun Akçam: Nach ihm ist seit 2015 ein Uferweg am Veringkanal benannt. Der türkische Schriftsteller wirkte in Wilhelmsburg lange für das Verständnis zwischen Einheimischen und Migranten.
Geschichte der Inseln erkunden
Ungewöhnlich viele Straßennamen hier erzählen über frühere Landschaftsformen im Grenzgebiet zwischen Fluss und Land: Der Name Pollhornbogen zum Beispiel im südwestlichen Gewerbegebiet Wilhelmsburgs geht zurück auf ‚Pullhorn‘: früheres Außengelände vor dem grünen Deich. Horn: Winkel, Ecke. Pull bedeutet Spitze. Pullhorn ist also vielleicht die spitze Ecke einer früheren Insel oder Halbinsel gewesen.
Das Alte
verschwindet. Die Wilhelmsburger Reichsstraße wird würdig verabschiedet… Auf 60 Seiten bietet das kleine Buch einen aktuellen Überblick über alle Straßen Wilhelmsburgs und der Veddel und ihre Geschichte, reich bebildert mit 100 Fotos aus über 100 Jahren Stadtteilge-schichte. Herausgegeben von der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen.
Text: Margret Markert, Gestaltung: Andrea Orth, 60 Seiten, 6 €. Erhältlich in der Buchhandlung Lüdemann, Fährstraße 26, Tel. 753 13 53, und im Museum Elbinsel Wilhelmsburg und natürlich in der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg, HONIGFABRIK, Industriestraße 125-131, 21107 Hamburg. Tel. 040 42 10 39 15, www.geschichtswerkstatt-wilhelmsburg.de. Email: markertm@honigfabrik.de
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